Blut- und Plasmaspende FAQ

Fragen zum Thema Blut- und Plasmaspende

Seit Jahrhunderten wird Blut als einer der wichtigsten Lebensstoffe überhaupt angesehen. In vielen Kulturen gilt es als Träger des Lebens, der Seele, der Lebenskraft oder des menschlichen Temperaments.
Dank des medizinischen Fortschrittes können heute viele Krankheiten geheilt, Organtransplantationen durchgeführt und Unfallopfer gerettet werden. Diese Leistungen sind häufig nur möglich, weil menschliches Blut in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Durch die moderne Notfall- und Intensivmedizin sowie neue Therapieformen besteht ein großer Bedarf an Blutprodukten. Jährlich werden in Deutschland mehr als 4,8 Millionen Blutkonserven benötigt. Dies sind im Durchschnitt mehr als 13.000 am Tag.
Da Blut nicht künstlich erzeugt werden kann, ist die freiwillige Spende von Blut und Plasma für die moderne Medizin lebenswichtig! Aus dem Plasma können zusätzlich weiteren, lebensrettenden Komponenten gewonnen werden, die für die moderne Medizin unverzichtbar sind.

Vollblutspende
Bei der Vollblutspende werden dem Spender / der Spenderin ca. 500 ml Blut entnommen. Aus dieser Blutspende werden ein Erythrozytenkonzentrat, ein Thrombozytenkonzentrat und ein Beutel Plasma gewonnen. Die Dauer der Vollblutspende beträgt ca. 15 Minuten. Zwischen zwei Vollblutspenden sollte ein Abstand von zwölf Wochen eingehalten werden. Dies entspricht der Regenerationszeit der roten Blutkörperchen. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden muss acht Wochen betragen. Frauen dürfen maximal zwei Liter Vollblut pro Jahr spenden, Männer maximal drei Liter. Damit ist die Zahl der Spenden auf vier bis sechs Spenden pro Jahr begrenzt.

Plasmaspende
Im Rahmen der Plasmaspende wird dem Spender Blut entnommen und in einem speziellen Gerät (Plasmapheresegerät) noch während der Spende in feste und flüssige Bestandteile getrennt. Die vom Plasma getrennten festen Bestandteile des Blutes (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten) werden sofort wieder in den Blutkreislauf des Spenders zurückgegeben. Dieser Vorgang dauert ca. 45 Minuten. Da Plasmaspendern nur der flüssige Anteil entnommen wird, können sie häufiger zur Spende kommen. Das entnommene Plasma wird in kurzer Zeit vom Körper ersetzt. Daher kann Plasma bis zu zweimal pro Woche gespendet werden, wobei jeweils eine Spendepause von mindestens 48 Stunden einzuhalten ist. Bei einer Plasmapherese können, abhängig vom Körpergewicht, 650ml bis 850ml Plasma entnommen werden. Bis zu 45 Plasmapheresen dürfen in einem Jahr durchgeführt werden.

Jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren darf Blut oder Plasma spenden und kann bis zum 68. Lebensjahr nach individueller ärztlicher Entscheidung zur Erstspende zugelassen werden. Dauerspender dürfen Blut oder Plasma spenden, solange sie gesund sind und sich für die Spende fit fühlen. Es gibt keine Altersobergrenze.

Bei der Spende steht Ihre Gesundheit im Vordergrund. Daher wird vor jeder Spende ein kostenloser Gesundheitscheck durchgeführt um zu entscheiden, ob Sie Blut oder Plasma spenden können. Im Rahmen dieser Untersuchung werden unter anderem Blutdruck, Puls, Temperatur und Hämoglobin gemessen. Bei einer Plasmaspende wird außerdem regelmäßig ein kleines Blutbild erstellt sowie der Eiweiß- und Immunglobulingehalt des Plasmas gemessen. Die umfassende Untersuchung gibt Ihnen einen guten Überblick über Ihren gesundheitlichen Allgemeinzustand.

Idealerweise sollten Sie ausgeruht zur Spende kommen und ungefähr zwei Stunden vorher eine leichte, fettarme Mahlzeit zu sich genommen und reichlich getrunken haben, am besten Säfte oder Mineralwasser. Nach der Spende sollten Sie mindestens 15 Minuten (besser 30 Minuten) entspannen. Auch hier gilt es, reichlich zu trinken. Bitte nehmen Sie erst 30 Minuten nach der Spende wieder am Straßenverkehr teil.
Blut- und Plasmaspenden stellen dank ärztlicher Voruntersuchung und hohen Sicherheitsstandards kein Risiko dar: Die Gefahr, sich bei einer Spende zu infizieren, besteht nicht, da nur mit sterilem Einmalmaterial gearbeitet wird. Nebenwirkungen bei der Blut- und Plasmaspende beschränken sich auf mögliche Kreislaufreaktionen oder kleinere Hämatome (Blutergüsse) an der Punktionsstelle. In sehr seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Risiken auftreten. Durch geeignete Maßnahmen können diese Nebenwirkungen vermieden oder so gering wie möglich gehalten werden. Durch Einhalten der oben aufgeführten Ratschläge können Sie das Risiko von Kreislaufreaktionen verringern.

Plasma wird in der direkten Anwendung am Patienten eingesetzt (Quarantäneplasma, virusinaktiviertes Plasma) oder zu lebensnotwendigen Medikamenten verarbeitet. Diese werden Patienten zur Verfügung gestellt, deren Blut wichtige Funktionen nicht mehr erfüllen kann. Dazu gehören z. B. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder lebensgefährlichen Immunschwächen.
Zur Herstellung der Plasmapräparate werden etwa 1.000 bis 10.000 Plasmaspenden zusammengeführt (gepoolt). Aus diesem Plasmapool werden die verschiedenen Plasmaproteine gewonnen, gereinigt und konzentriert. Die dafür eingesetzten Verfahren machen sich die unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften der Proteine zunutze. Diese Verfahren sind so schonend, dass die Proteine in ihrer Struktur und Funktion nicht verändert werden.
In den Herstellungsprozess sind Verfahren zur Virusinaktivierung (Zerstörung der Viren) und Virusabreicherung (Entfernung der Viren) integriert. Diese gewährleisten auch für den Fall, dass trotz der Virustestungen eine virusbelastete Spende in den Herstellungsprozess gelangen sollte, ein hohes Maß an Sicherheit. Mit virusinaktivierten Plasmaprodukten gab es in den letzten zehn Jahren keine Übertragungen von Viren, wie z. B. AIDS-Virus oder Hepatitisvirus.

Informieren Sie sich über den Ablauf einer Plasmaspende und über unsere Standorte in Deutschland unter

www.octapharmaplasma.com

und unter

www.tmd-blutspende.de